andere Hypothesen zur Schädigung der Äußeren Linde
 
Überalterung

Die Linde sei alt, sie würde aus Altersgründen absterben.
Dazu ist zu sagen, dass das Absterben der Krone und der Blattverlust auffallend asymmetrisch sind. Die Senderseite ist klar am stärksten betroffen. Ein auf Vergreisung zurückzuführendes Absterben sollte einigermaßen gleichmäßig erfolgen. (Kaum ein Mensch hat einseitig weißes Haar etc.)
Wie alt die Linde wirklich ist, ließ sich bislang nicht ermitteln. Auf einer Wanderkarte von 1954 ist sie nicht als markanter Baum verzeichnet, wohl aber eine inzwischen abgegangene "Schlattbuche" ganz in der Nähe. "Wenn die Linde 100 Jahre alt wäre, wäre es viel", meinte mal ein Förster. Linden können schnell wachsen. Linden können ein Alter von 1.000 Jahren erreichen, zumindest nach Wikipedia.
Allerdings wurde die Linde in der Vergangenheit baumpflegerisch bearbeitet. Stahlbolzen und Drahtseil-Verspannungen sind vorhanden (und erhöhen die Antenneneigenschaften des Baumes).


Boden-/Wurzelschäden
Der Wuchsort der Äußeren Linde befindet sich an der Einmündung der K1247 in die L1212 auf einer dreieckigen Baumscheibe, die durch die y-förmige Gabelung der Einmündung der K1247 entstand. Dabei folgt die südöstliche Gabel dem Verlauf der alten Schotter-Straße Richtung Reußenstein, während die nördliche Gabel neu entstand (Wanderkarte Wais 1954, wohl in den 80er Jahren). Die Baumschäden befinden sich auf der Baumseite, wo die "alte" Trasse verläuft, und sie fehlen gegenüber, wo die gänzlich neue Spange verläuft.
Die Baumscheibe wird durch einen kleinen Bordstein von der Fahrbahn getrennt. Es sind keine Schäden durch Befahren vorhanden, die Grasbarbe ist unversehrt. Streusalzeintrag ist gering. Schmelzwasser läuft nicht zur Baumscheibe. Es gibt keine Stör- oder Salzzeiger in der Vegetation der Baumscheibe.


Anfahrschäden
Die Borke zeigt keine offensichtlichen Schäden oder Reaktionen (Überwallungen), die zur Entstehung von Fäulnis hätten beitragen können.


Der Große Lindenprachtkäfer
Es ist seit mindestens Anfang der 90er Jahre bekannt, dass die Äußere Linde vom Lindenprachtkäfer immer wieder mal besiedelt wird. Angesichts der Dicke der Borke und des insgesamt geringen Befalls führe aber die Besiedlung durch den Käfer nicht zur nachhaltigen Schädigung der Äußeren Linde, heißt es von einschlägiger, entomologischer Seite. Vielmehr sei die Käferbesiedlung eine Folge der Auflichtung und der damit verbundenen stärkeren Besonnung und Erwärmung des Stammes. Die Käferbesiedlung ist ein Sekundär-"Schaden".


Fazit
Der Straßenausbau ist vielleicht nicht ohne negative Auswirkungen auf die Linde geblieben. Die senderseitig einseitig starke Erhöhung der Kronenschäden gerade über der alten Trassenführung ist auffällig.


Stand: 28.2.2016





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